Bericht von der Kinderfreizeit in Falckenstein vom 13.-16.5.1999
Indianerfreizeit Falckenstein oder zwei Häuptlinge bekommen zu wenig Schlaf
Es waren einmal zwei Übungsleiterinnen der Kinderturnabteilung, die überhaupt nicht wußten, was sie mit vier freien Tagen (13.-16.5 1999)
alleine zu Hause anfangen sollten.
Eines Abends lasen sie in der Zeitschrift "Turnen in Schleswig-Holstein" eine Anzeige von der Turnerjugend.
Sofort war es beschlossene Sache: Tanja und Steffi wollten vom 13.-16.5. unter die Indianer gehen.
Sie mussten sich nur noch ein paar Kinder für ihren Indianerstamm suchen,
die ihnen in den vier Tagen im Feriendorf Falckenstein Gesellschaft leisten würden.
Nach einem kurzen Anruf bei Astrid P. von der TuJu (wegen der Platzreservierung) wurden Plakate in der Turnhalle aufgehängt und Anmeldeformulare erstellt.
Am 13. Mai 1999 warteten die beiden Häuptlinge Steffi und Tanja dann im Feriendorf auf 18 Kinder,
die mit ihnen eine tolle Indianerfreizeit erleben wollten. Mit Sack und Pack zogen alle in Haus 30 ein.
Bis zum Abendbrot hatte sich jeder einen Indianernamen gegeben und aus den Indianern der Ellerbeker TV
wurde "der Stamm der rauchenden Köpfe" mit einem eigenen Stammestanz.
Am Abend gab es ein großes Indianerwillkommensfest mit Lagerfeuer. Hierbei wurden alle 320 Indianer aus über 10 Vereinen Schleswig-Holsteins begrüßt.
Sie haben gemeinsam gesungen und getanzt, bis die Häuptlinge sich um 22 Uhr zur Beratung zurückzogen.
Gegen 8 Uhr am nächsten morgen machte sich Yasmins Zahnpastatube mit einer Mark in der Hand auf den Weg nach Friedrichsort um sich ein Eis zu kaufen.
(Auf jeden Fall war sie nirgends zu finden)
Außerdem wollte Aparna wissen: "Steffi, wo ist denn meine grüne Zahnputz?"
Den ganzen Tag lang konnten sich die Indianer an verschiedenen Workshops beteiligen.
Es wurden T-Shirts bemalt, Trommeln und Regenrohre hergestellt, Pfeil und Bogen gebaut, Friedenspfeifen und Traumfänger gefertigt,
getanzt, Armbänder, Ketten und Zöpfe geknüpft, geflochten und gedreht, Tipis gebaut und noch vieles mehr.
Kurz vor dem Abendbrot trommelte Häuptling Tanjas Baumrindenhandy: Die Regenjacke von Sophie wollte vom Parkplatz abgeholt werden.
Sie war den ganzen Weg um die Förde zu Fuss gegangen und ihr taten nun die Füße weh. Am Eisladen in Friedrichsort war sie auch vorbeigekommen,
aber leider war dieser schon zu. Deshalb hatte die Regenjacke auch die Zahnpasta nicht getroffen.
Aber eine Mark für ein Eis hatte sie noch in ihrer rechten Tasche.
Am Abend gab es dann für alle Indianerstämme das grosse Chaosspiel. Hierbei wurden Schnelligkeit, Geschicklichkeit,
Erinnerungsvermögen und Kombinationsfähigkeit trainiert. Z.B. so:
Elena: Welche Zahl suchen wir jetzt?
Tanja: Die 33
Elena: Ich weiß wo die hängt! ... Äh... wie sieht die eigentlich aus?
Tanja: Eine 3 und eine 3
Elena: Ja, komm mit, die ist da drüben!
Der Stamm der rauchenden Köpfe suchte kurz vor dem Ende des Spiels leider zu lange nach der vorletzten Zahl,
so dass sie von zwei anderen Indianerstämmen überholt wurden und nur auf dem dritten Platz landeten.
Aber Indianer spielen ihre Spiele ja nicht um zu gewinnen.
Nach dem Spiel teilte uns Vanessa mit, dass die Zahnpasta von Yasmin nach Dortmund gefahren war.
Am nächsten Morgen waren die Taschenlampenbaterien von Sven und Christian dann leer,
nachdem sie bei dem Versuch bis ein Uhr nachts wach zu bleiben mit brennender Taschenlampe eingeschlafen waren.
Aber Indianer brauche sowieso keine Taschenlampen.
Nach dem Frühstück war die Zahnpasta noch nicht aus Dortmund zurück. Vielleicht hatte sie den Zug verpasst.
(Es hatte sie jedenfalls niemand gesehen)
Danach nahmen die rauchenden Köpfe mit ihren Häuptlingen erfolgreich an einer Indianerprüfung teil.
Kurz vorher taucht die Zahnpasta endlich wieder auf. Sie war gar nicht in Dortmund gewesen, sondern lag die ganze Zeit in der Fundsachenkiste in Haus 33.
Nach dem Mittagessen konnte jeder noch einmal bei den Workshops werken, basteln,tanzen oder malen.
Am Abend gab es dann eine Indianer-Sinneswanderung. Alle Indianer mussten Federn zu Vögeln und Zapfen zu Tannenzweigen zuordnen.
Es wurde das Gehör,der Tastsinn und der Geruchssinn getestet und ein paar Indianer mussten am Strand ihr Können beim Speerwerfen beweisen.
Yasmin: Hier wachsen aber viele Muscheln!
Die wachsen da nicht, die werden aus dem Meer angespült
Nein,die wachsen aus der Erde!
Danach trafen sich alle Indianerstämme am Lagerfeuer in der Arena zum gemeinsamen Tanzen und Singen.
Ungewaschen und nun doch etwas müde gingen unsere 18 Indianer gegen 23 Uhr ins Bett.
(besser trockene Strümpfe die dreckig sind, als nasse Strümpfe,... die auch dreckig sind!)
Morgens mussten die Indianer dann zum Aufstehen genötigt werden.
Nach einem sehr ruhigen Frühstück wurde im Haus und um das Haus herum aufgeräumt, bevor sich alle in der Arena zur Abschiedsveranstaltung trafen.
Es gab eine Vorführung der Häuptlinge und eine Indianermitmachgeschichte. Hier wurde auch noch einmal gesungen und getanzt.
Ab halb 12 Uhr kamen die Eltern um ihre müden aber fröhlichen Indianer wieder abzuholen.
Am Ende der Freizeit wussten dann auch alle Kinder mindestens eins: Was passiert, wenn man ohne Steffi auf Freizeit fährt???
- Dann verliert man seine Jacke!
Und die Häuptlinge Tanja und Steffi haben mal wieder festgestellt: Das Leben ist kein Schneckenschubsen.
Trotzdem hatten alle sehr viel Spass und freuen sich schon auf die nächste Freizeit im Frühjahr 2000.
Die Häuptlinge "Große Wolke" und "Angel Dust"